Definition:
Babylon war eine der bedeutendsten Städte des antiken Mesopotamiens, gelegen im heutigen Irak am Euphrat. Sie war Zentrum großer Kultur, Wissenschaft und Macht – zugleich wurde sie in der religiösen und symbolischen Überlieferung oft zum Sinnbild für Hochmut, Dekadenz und spirituellen Verfall.
Erste Blütezeit um 1800 v. Chr. unter König Hammurabi (bekannt für den Codex Hammurabi – eine frühe Gesetzessammlung)
Größte Bedeutung unter Nebukadnezar II. (6. Jh. v. Chr.) – Ausbau zur prächtigen Hauptstadt mit dem Ischtar-Tor und den (legendären) Hängenden Gärten
Zentrum für Astronomie, Mathematik, Architektur, Religion und Verwaltung
Später Teil des Perserreichs, dann unter Alexander dem Großen – schließlich Niedergang
In der Bibel wird Babylon negativ dargestellt:
Als Stadt des Götzenkults, Hochmuts und Exils (→ „Babylonische Gefangenschaft“ der Juden)
In der Offenbarung des Johannes als „Babylon die Große, Mutter der Huren und Gräuel der Erde“ – Symbol für spirituelle Verderbnis und weltliche Machtgier
In vielen esoterischen und spirituellen Strömungen steht „Babylon“ für die Materialisierung des Geistes, den Verlust von göttlicher Ordnung, oder das falsche Licht
In Literatur, Musik, Film und Kunst als Metapher für Dekadenz, Verwirrung, Globalisierung oder spirituelle Trennung
In Reggae und Rastafari-Kultur: „Babylon“ = Unterdrückungssystem, westliche Machtstrukturen
Teil von Verschwörungsnarrativen (z. B. „Babylonisches System“, „neues Babylon“)
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