Heilquellen
Naturheilmittel / Balneologie / Medizinische Tradition
Definition:
Heilquellen sind natürliche Wasserquellen, denen aufgrund ihrer mineralischen Zusammensetzung oder Temperatur heilende oder gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben werden. Sie werden traditionell für medizinische und therapeutische Zwecke genutzt – insbesondere in der Balneologie (Badeheilkunde) und Kurmedizin.
Eigenschaften:
Heilquellen enthalten meist gelöste Mineralien wie Natrium, Kalzium, Schwefel, Eisen, Kohlensäure oder Radon.
Sie können warm (Thermalquellen) oder kalt sein.
Die Wirkung wird entweder durch das Trinken des Wassers (Trinkkur) oder durch äußere Anwendung wie Baden (Thermalbad) erzielt.
Historischer Hintergrund:
Schon in der Antike (z. B. bei den Römern, Griechen und Kelten) wurden Heilquellen kultisch verehrt und medizinisch genutzt.
Im Mittelalter entstanden rund um bekannte Quellen Wallfahrtsorte, später auch Kurorte.
Ab dem 19. Jahrhundert wurden viele Quellen staatlich anerkannt und wissenschaftlich untersucht.
Anwendungsgebiete:
Erkrankungen des Bewegungsapparats (z. B. Rheuma)
Hauterkrankungen (z. B. Neurodermitis, Psoriasis)
Verdauungs- und Stoffwechselstörungen
Kreislaufprobleme und psychosomatische Beschwerden
Bekannte Heilquellen (Beispiele):
Bad Kissingen, Bad Pyrmont (Deutschland)
Vichy, Évian (Frankreich)
Karlsbad / Karlovy Vary (Tschechien)
Baden-Baden (Deutschland)
Wissenschaftliche Bewertung:
Die Wirkung von Heilquellen ist teils medizinisch anerkannt, insbesondere bei Balneotherapie im Rahmen von Kuraufenthalten. Allerdings ist der Nutzen stark von der jeweiligen Erkrankung, der Mineralisierung und der Dauer der Anwendung abhängig.
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