Runenmagie
Alte Zeichen – lebendige Kräfte. Die spirituelle Arbeit mit dem Urwissen der Runen
Definition:
Runenmagie bezeichnet die spirituelle, rituelle und energetische Praxis mit den Runen, den alten Schriftzeichen der germanischen und nordischen Völker. Über ihre Funktion als Alphabetsymbole hinaus gelten Runen in der esoterischen und spirituellen Tradition als Träger archetypischer Kräfte, Schlüssel zu kosmischem Wissen und magische Werkzeuge der Transformation.
Die Runenmagie umfasst sowohl orakelnde als auch wirkende Elemente – von Wahrsagekunst (Runenlegen) bis zu Runenzaubern, Schutzformeln, Meditationen oder Ritualen zur Bewusstseinslenkung.
Runenalphabet (Futhark): Ursprünglich ein Schriftsystem mit kultischer Bedeutung; die älteste Form ist das Ältere Futhark (ca. 2. bis 8. Jh. n. Chr.)
Germanische Mythologie: Runen gelten als heilige Zeichen, die der Gott Odin durch Opfer und Ekstase am Weltenbaum Yggdrasil empfing (vgl. Hávamál)
Verwendung: In Gravuren, Amuletten, Waffen, Kultobjekten – oft mit magischer Absicht
Neuzeitliche Wiederentdeckung: Runenmagie wurde im 20. Jahrhundert durch Esoteriker wie Guido von List, Karl Spiesberger oder später Edred Thorsson neu interpretiert
Praxisform | Beschreibung |
---|---|
Runenorakel | Ziehen, werfen oder legen von Runensteinen zur intuitiven oder spirituellen Einsicht |
Runenrituale | Energetisches Arbeiten mit einzelnen oder mehreren Runen zur Stärkung, Reinigung, Schutz, etc. |
Galdr (Runengesang) | Magisch-intuitives Singen oder Tönen der Runen zur Schwingungserhöhung und Manifestation |
Stadha (Runenyoga) | Körperhaltungen, die Runenformen nachbilden, zur Aktivierung energetischer Kräfte |
Runenamulette / Binderunen | Kombinationen aus Runen, die bestimmte Wirkungen bündeln (z. B. Schutz, Heilung, Erfolg) |
In der spirituellen Runenkunst gelten Runen als Zugangscodes zu kosmischen Prinzipien. Jede Rune steht für ein archetypisches Thema – etwa Kraft, Wandel, Schutz, Weisheit oder Schicksal. Die Arbeit mit Runen soll:
die eigene Intuition und Verbindung zu alten Weisheiten stärken
innere Prozesse sichtbar und wandelbar machen
Verbindung mit Ahnen, Naturkräften und Urprinzipien ermöglichen
das persönliche Schicksalsrad beeinflussen oder verstehen helfen (wyrd, das Gewebe des Lebens)
Rune | Name | Bedeutung |
---|---|---|
ᚠ | Fehu | Reichtum, Energiefluss, Besitz |
ᚢ | Uruz | Urkraft, Gesundheit, Vitalität |
ᚦ | Thurisaz | Schutz, Konflikt, Reinigung |
ᚨ | Ansuz | Kommunikation, Inspiration, göttliche Führung |
ᛃ | Jera | Zyklen, Ernte, karmischer Ausgleich |
ᛉ | Algiz | Schutz, Verbindung zu höheren Kräften |
Runenmagie wird heute eingesetzt in:
Ritualmagie und Hexenkunst (nordisch inspiriert)
Meditations- und Visualisierungsarbeit
Energieheilung und spirituelle Beratung
Persönlichkeitsentwicklung durch archetypische Symbolarbeit
Sie findet Verwendung sowohl im Neuheidentum (z. B. Ásatrú, nordischer Schamanismus) als auch im modernen Hexentum oder in nicht-religiöser, symbolischer Selbstarbeit.
Verwandte Begriffe:
Runen, Futhark, Galdr, Stadha, nordische Mythologie, Schamanismus, Orakel, Sigillen, Archetypen, Transformation, magische Symbole