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Die Schlange aus Licht

Die Schlange aus Licht

„Die Schlange aus Licht“

In einem abgelegenen Ashram, verborgen zwischen uralten Zedern und Nebelschwaden, lebte eine junge Frau namens Mira. Sie war weder Heilerin noch Schülerin, sondern einfach eine Suchende – getrieben von einem Gefühl, dass in ihr etwas schlief, das nicht schlafen sollte.

Mira hatte vieles gelernt: Pranayama, Mantra, Stille. Doch in der Tiefe blieb eine Sehnsucht, die kein Lehrer stillen konnte. Eines Abends, in der blauen Stunde zwischen Tag und Traum, setzte sie sich auf einen Felsen am Fluss. Dort sagte sie nur ein einziges Wort – nicht laut, sondern in der Sprache der Seele:

„Jetzt.“

In diesem Moment begann es.

Ein Zittern – kaum spürbar – am unteren Ende ihrer Wirbelsäule. Wie das Zucken eines schlafenden Wesens. Dann: ein Glühen. Erst warm, dann heiß. Etwas in ihr erwachte. Es war nicht angenehm, nicht sanft. Es war wild, uralt – eine Kraft, die keine Fragen stellte.

Die Kundalini – die schlafende Schlange – hatte sich erhoben.

Sie spürte, wie das Feuer sich aufrichtete, Wirbel für Wirbel. Jede Stelle, die es berührte, wurde durchleuchtet: Ängste, Erinnerungen, Lügen. Das Feuer brannte durch Blockaden, Tränen stiegen auf, ihr Körper vibrierte, als würde er neu gestimmt werden – wie ein Instrument, das lange in Vergessenheit geraten war.

Im Bauch spürte sie einen Vulkan – das Zentrum ihrer Macht, lange unterdrückt.
Im Herzen brach etwas auf – als hätte ein Lichtstrahl einen jahrhundertealten Panzer durchdrungen.
In der Kehle begann sie zu singen – nicht aus dem Mund, sondern aus der Tiefe ihrer Existenz.
Im Kopf – ein Sturm aus Bildern, Klängen, Visionen.

Und dann: Stille.

Nicht die Abwesenheit von Klang, sondern die Gegenwart von allem. In ihr – und über ihr – öffnete sich ein Raum aus Licht. Kein „oben“, kein „unten“. Keine Grenze zwischen ihr und der Welt. Sie wurde durchsichtig – und gleichzeitig ganz.

Sie war Bewusstsein. Energie. Atem. Tanz.

Als sie am nächsten Morgen die Augen öffnete, lag der Fluss ruhig, als wäre nichts geschehen. Aber Mira wusste: Es war alles geschehen.


Von diesem Tag an lebte Mira nicht mehr „für sich“ – sondern durch sich. Die Kundalini war nicht mehr verborgen. Sie war ihr inneres Feuer, ihre innere Lehrerin. Sie zwang nichts – sie folgte. Und überall, wo sie ging, begannen auch andere zu erinnern, was in ihnen schlief.

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