Geboren: 1777 in Wolgast (Vorpommern)
Gestorben: 1810 mit nur 33 Jahren
Beruf: Maler, Zeichner, Theoretiker
Epoche: Frühromantik
Freunde & Einflüsse: Tiefe Verbindung zu den Romantikern wie Caspar David Friedrich, Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Schlegel – aber auch Goethe (Briefwechsel über Farben!)
Runge war stark beeinflusst von:
Naturmystik
Christlicher Symbolik
Der Idee einer „Ursprache der Farben und Formen“
Er wollte die verborgene Ordnung des Universums sichtbar machen – Gott, Mensch, Natur sollten in Harmonie zueinanderstehen.
Zyklus aus vier allegorischen Darstellungen: Morgen, Tag, Abend, Nacht
Symbolisieren Geburt, Leben, Tod, Wiedergeburt.
Eng mit der christlichen Heilsgeschichte verbunden.
Sollte ursprünglich als riesiges Wandbild oder Fensterbild realisiert werden – eine Art „Malerei-Kathedrale“.
Runge schrieb, dass Kunst „eine Religion werden müsse“.
Parallel zu Goethe entwickelte Runge eine eigene Farbenkugel: ein dreidimensionales Modell der Farbharmonie.
Farben hatten für ihn spirituelle Bedeutungen, fast wie ein alchemistisches System.
Zentrale Farbe: Blau – Symbol des Geistigen und Ewigen.
Symbolische Darstellung der Geburt des Tages (und des Lebens).
Zeigt kindliche Reinheit, Engelsfiguren, Blumen – eine visuelle Metapher für Schöpfung.
Das Werk ist von fast träumerischer Zartheit, wie eine himmlische Vision.
Pantheistisch gefärbt: Gott ist in allem, besonders in der Natur.
Kunst als geistige Erkenntnisform – vergleichbar mit Philosophie oder Theologie.
Starker Einfluss von Jakob Böhme, dem deutschen Mystiker.
Interessiert an der Idee einer sinnlich erfahrbaren Wahrheit durch Licht, Farbe, Form.
„Was ist das Höchste in der Kunst? – Das Göttliche!“
„Die Blume ist der Punkt, wo sich die Erde zum Himmel öffnet.“
Wegbereiter der Symbolik und geistigen Malerei.
Einfluss auf spätere Künstler wie Kandinsky, die Blauen Reiter, sogar die Anthroposophie.
Obwohl er früh starb, hinterließ er ein tiefes, fast prophetisches Werk.