Salafisten (oder Salafiyya) sind Anhänger einer ultra-konservativen Strömung des Islams, die eine wörtliche, "ursprüngliche" Form der Religion vertreten wollen – so, wie sie ihrer Ansicht nach zur Zeit des Propheten Mohammed und seiner Gefährten praktiziert wurde.
Der Begriff „Salaf“ (arabisch: السلف) bedeutet „die Vorfahren“ oder genauer: die frommen Altvorderen – also:
der Prophet Mohammed,
seine Gefährten (Sahaba),
und die beiden folgenden Generationen.
Diese drei Generationen gelten im salafistischen Weltbild als ideales Vorbild für die islamische Lebensweise.
Koran und Sunna gelten als einzige Autorität – keine philosophische oder kulturelle „Verfälschung“.
Ablehnung von Innovation (Bid’a): Alles, was nach den ersten Generationen eingeführt wurde, gilt oft als unerwünscht oder verboten.
Wunsch nach "Reinheit" der Religion – Rückkehr zu einem "authentischen" Islam.
Strömung | Merkmale |
---|---|
Quietistisch | Rückzug aus Politik, Fokus auf persönliche Frömmigkeit, Missionierung (daʿwa) |
Politisch | Politisches Engagement, islamisches Recht als Staatsform |
Jihadistisch | Gewalt legitimiert, um „ungläubige“ Systeme zu bekämpfen (z. B. IS, al-Qaida) |
Die meisten Salafisten weltweit gehören der quietistischen Strömung an – sie lehnen Gewalt ab, sind aber trotzdem streng ideologisch.
In Ländern wie Saudi-Arabien gibt es eine starke Nähe zum Salafismus, besonders durch die wahhabitische Staatsdoktrin.
In Europa (z. B. Deutschland, Frankreich) sind salafistische Gruppen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes, v. a. wenn sie sich radikalisieren oder junge Menschen für Dschihadismus anwerben.