Wenn man von der Tora im engeren Sinne spricht, meint man die fünf Bücher Mose:
Hebräischer Name | Deutscher Name | Inhalt in Kürze |
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Bereschit | Genesis | Schöpfung, Urväter (Abraham, Isaak, Jakob), Josef |
Schemot | Exodus | Auszug aus Ägypten, Zehn Gebote |
Wajikra | Levitikus | Priestergesetze, Reinheit, Opferregeln |
Bamidbar | Numeri | Wüstenwanderung, Volkszählungen |
Dewarim | Deuteronomium | Rückblick & Gesetzesrede von Mose |
Diese fünf Bücher bilden zusammen die schriftliche Tora (Tora schebichtaw).
Die Tora ist nicht nur ein Text – sie ist für viele Jüdinnen und Juden:
Göttliche Offenbarung – das Wort Gottes an Mose
Lebendige Weisung – immer wieder neu auszulegen
Zentrum des religiösen Lebens – wird wöchentlich in der Synagoge vorgelesen
In der Synagoge wird die Tora öffentlich vorgelesen, aus einer Torarolle (handgeschrieben auf Pergament).
Jüdinnen und Juden lesen wöchentlich einen Abschnitt (Parascha), sodass in einem Jahr der ganze Text durchlaufen wird.
Die Tora steht im Zentrum aller jüdischen Feste, Rituale, Ethik und Gesetze.
Schriftliche Tora | Mündliche Tora |
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Fünf Bücher Mose | Interpretation und Erklärung der Tora |
Fixer Text | Wurde später im Talmud niedergeschrieben |
Fokus auf Gebote & Geschichte | Fokus auf Anwendung, Deutung, Tiefe |
Die jüdische Tradition sieht beides als gleichwertig göttlich inspiriert.
Die Tora ist nicht nur Gesetz – sie ist Wegweiser zur Begegnung mit dem Göttlichen. Sie enthält:
Geschichten über Vertrauen, Zweifel, Prüfung und Erlösung
Ethik zu Gerechtigkeit, Mitgefühl, Wahrheit
Rituale, um das Leben heilig zu strukturieren
In der Mystik (z. B. der Kabbala) wird die Tora sogar als göttlicher „Körper“ aus Buchstaben verstanden – jeder Buchstabe hat tiefe Bedeutung.
Christentum: Die Tora ist Teil des Alten Testaments, aber wird oft anders interpretiert.
Islam: Die „Tora“ (arab. Tawrat) gilt als frühere Offenbarung Gottes, die an Mose gegeben wurde – aber aus muslimischer Sicht später verfälscht.
Die Tora ist nicht nur ein Buch – sie ist das Herzstück des jüdischen Glaubens, ein Dialog zwischen Mensch und Gott, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Text und Leben.