Spiritueller Titel / Begründer des Buddhismus / Erwachter
Der Begriff „Buddha“ stammt aus dem Sanskrit-Wort budh, was „erwachen“ oder „erkennen“ bedeutet. „Der Buddha“ bedeutet wörtlich „der Erwachte“ – also jemand, der vollkommene Erkenntnis (Bodhi) erlangt hat und dadurch den Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt (Samsara) überwunden hat.
Wenn vom Buddha die Rede ist, ist in der Regel Siddhartha Gautama gemeint – der historische Begründer des Buddhismus, der vermutlich im 5. oder 4. Jahrhundert v. Chr. in der Region des heutigen Nepal oder Nordindiens lebte.
Geboren als Prinz des Shakya-Clans (daher auch: Shakyamuni – „Weiser der Shakyas“)
Lebte zunächst ein behütetes und luxuriöses Leben
Verließ den Palast nach der Begegnung mit den „Vier Zeichen“:
Einem alten Mann
Einem kranken Menschen
Einer Leiche
Einem Asketen
Verließ seine Familie auf der Suche nach einer Antwort auf das Leiden der Welt
Praktizierte strenge Askese, dann Meditation
Erreichte Erleuchtung unter dem Bodhi-Baum
Verbrachte den Rest seines Lebens damit, seine Erkenntnisse (das Dharma) zu lehren
Die Vier Edlen Wahrheiten:
Alles Leben ist Leiden (Dukkha)
Die Ursache des Leidens ist Gier / Verlangen (Tanha)
Es gibt einen Weg, das Leiden zu beenden
Der Weg ist der Edle Achtfache Pfad
Der Achtfache Pfad:
Rechtes Verständnis
Rechtes Denken
Rechte Rede
Rechtes Handeln
Rechter Lebensunterhalt
Rechtes Streben
Rechte Achtsamkeit
Rechte Sammlung (Meditation)
Weitere Schlüsselbegriffe:
Anicca – Vergänglichkeit
Dukkha – Unzufriedenheit / Leiden
Anatta – Nicht-Selbst / Ichlosigkeit
Karma und Wiedergeburt
Achtsamkeit und Meditation als Praxiswege
Theravāda: Der historische Buddha steht im Zentrum; er gilt als einzigartiger Lehrer
Mahayāna: Es gibt viele Buddhas in verschiedenen Welten und Zeiten (z. B. Amitabha, Vairocana)
Vajrayāna / Tibetischer Buddhismus: Komplexe Darstellung vieler Buddhas, Bodhisattvas, Mandalas usw.
Oft in Lotussitz unter dem Bodhi-Baum
Hände in symbolischen Gesten (Mudras), z. B.:
Erde berühren – Erleuchtung
Lehrgeste – Dharma weitergeben
Typische Merkmale:
Lange Ohrläppchen – Zeichen seiner früheren königlichen Herkunft
Ushnisha – Erhebung am Kopf, Symbol für Weisheit
Ruhiger, gelassener Gesichtsausdruck
Der Buddha wird nicht als Gott, sondern als Lehrer und Vorbild verehrt
Seine Lehre (das Dharma) bildet die Grundlage des Buddhismus, einer der großen Weltreligionen
Steht symbolisch für:
Frieden, Mitgefühl, Selbsterkenntnis, geistige Befreiung
Der Buddha ist nicht nur eine historische Persönlichkeit, sondern ein universales Sinnbild für Erwachen, Weisheit und inneren Frieden. Seine Lehren zeigen einen Weg aus dem Leiden – durch Achtsamkeit, Erkenntnis und Mitgefühl.
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